Die Server aus der Serverbörse kann Hetzner offenbar nicht mehr kostendeckend betreiben. Wenn sich die Entwicklung an der Strombörse nicht umkehrt, wir das die ganze Branche betreffen.
Schaut man sich die Stromproduktion und Börsenstrompreise in Deutschland 2021 an, sieht man bereits eine Preisexplosion im Dezember 2021:
und im neuen Jahr gab es sogar nochmal einen neuen Höchststand am 25.01.2022:
Bei derartigen Preissprüngen bleibt dem Hoster offenbar nichts anderes mehr übrig, als diese Preisentwicklung direkt an seine Kunden weiter zu geben. Auf der Seite der Serverbörse findet sich folgender Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Strompreisentwicklung in Deutschland die Preise für unsere Produkte innerhalb der Serverbörse aktiv von uns angepasst werden. Dieser Schritt ist notwendig, da aktuell bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Servern die Deckung der laufenden Kosten durch die monatliche Miete nicht gegeben ist.
https://www.hetzner.com/de/sb
Laut golem haben sich in den vergangenen Tagen bereits Kunden von Hetzner auf verschiedenen Internetplattformen oder in Foren wie Hackernews, Reddit oder Twitter über gestiegenen Rechnungen ausgetauscht. Die Preisanstiege für die Kunden sind offenbar nicht einheitlich, sondern werden dynamisch an Nutzung und gebuchtes Angebot angepasst.
Update: Auch Manitu.de betroffen
Auch andere Anbieter kämpfen offenbar mit den Strompreisen. So stellt manitu.de derzeit sogar den Vertrieb seiner Root-Server ein!
Derzeit keine Root-Server verfügbar
Aufgrund der aktuellen Strompreis-Situation schließen wir in Ihrem und unserem Interesse derzeit bis ca. Mitte 2022 keine neuen Server-Verträge ab.Sofern Sie Bestandskunde sind und ein dringendes Update Ihres Servers benötigen, melden Sie sich bitte bei uns im Support.
https://www.manitu.de/root-server/#electricitytariff
In einem Mailing an alle Kunden wurde für 2023 bereits eine massive Preiserhöhung für alle Serverkunden angekündigt. Besser gesagt will man zeitweise einen Zusatzbeitrag erheben, ca. 15 bis ca. 40 Euro netto pro Monat je Server-Vertrag, der bei einer Verbesserung der Lage an den Strombörsen auch wieder entfallen könnte.
Kai Spriestersbach ist Chefredakteur und Inhaber von WebmasterPro und dem Onlinemagazin für erfolgreiche Webseiten SEARCH ONE. Er verfügt über mehr als 18 Jahren Berufserfahrung und schreibt zu sämtlichen Themen im Bereich Online-Business, egal ob Marketing, Design, Programmierung, Hosting oder Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Der studierte Bachelor of Science in E-Commerce absolviert derzeit nebenberuflich ein Masterstudium zum Master of Science (M. Sc.) in Web Science an der TH Köln und startet ein Unternehmen im Bereich Webhosting.